Philosophie

Der Weg Ihres Gastgebers des Findlingshof Strausberg zu den Steinen, zum Sammler, Steinschläger und Gestalter.

Der Weg zum Klang der Steine

Die Beziehung des Menschen zum Stein ist geprägt von der Ewigkeit, dem Beständigen, dem Festen, dem Harten und dem Unbezwingbaren.
Der Stein ist die Verbindung zu etwas ganz Altem, zu etwas Archaischem, zu den Urphänomenen. Er begleitet uns durch unser Leben, wir sammeln Steine, spüren die Kraft des Steins, wenn wir ihn in den Händen halten, wir fühlen uns von ihm geschmeichelt.
In Israel legen die Menschen Steine auf die Gräber, wenn sie die Toten besuchen.
Wir Menschen leben im Stein, bauen Häuser aus ihm, Kirchen, Kathedralen und Tempel, in denen wir die Verbindung zu den höheren Mächten und Kräften suchen, zu Gott und den Göttern. Und schließlich ist der Mensch auch Teil des Steins.
Ohne die Grundstoffe, die Mineralien, könnten wir nicht überleben; ohne Kalziumphosphat gäbe es keine Knochen, das steinerne Gerüst unseres Körpers. Alles basiert auf mineralischen Verbindungen, in deren Dasein die Dinge entstehen; sie blühen, leben und verfallen dann wieder, sie verwandeln sich und kommen eines Tages wieder, vielleicht als Stein, vielleicht als Wasser, sicher als mineralische Verbindung, sicher als Atom.

Assoziationen mit dem Stein

Mit dem Wort „Stein“ verbinden wir zumeist etwas Großes und Beständiges.
Mit „steinalt“ die Ewigkeit, mit „steinhart“ das Unbezwingbare, mit „steinreich“ das Unermessliche.
Der Stein der Weisen bezeichnet allumfassendes Wissen und die höchste Form der Wahrheit. Der Stein erinnert uns an die Ewigkeit, bei aller Festigkeit ist er aber auch das Symbol für die langsamste Form der Verwandlung.

Der Stein und das Wasser

Auch Steine werden geboren, wachsen und verändern sich, sie wechseln ihre Wohnorte,  gehen neue Verbindungen ein und lösen sich eines Tages, meist in Wasser, auf.
Dieses Element spielt in der Verwandlung der Steine die bedeutendste Rolle, was sich schon an dem aus dem Indogermanischen stammenden Wort „Stein“ zeigt.
Seine Sprachwurzeln gehen sowohl auf „sta^i“, gerinnen, als auch auf „st(h)a“, stehen, zurück; Letzteres wiederum ist semantisch mit dem lateinischen „stilla“, Tropfen, verwandt. Somit bezeichnet Stein die Wandlung vom Festen zum Flüssigen oder umgekehrt.

Steine als Begleiter im Alltag

Steine begleiten uns den ganzen Tag über. Dies beginnt schon morgens beim Aufstehen,
wenn das Mineral im Wecker läutet, der nackte Fuß den Steinboden im Bad berührt,
die Hand die Kaffe- oder Teetasse beim Frühstück hält und uns die Quarzuhr am Arm die Zeit angibt. Alles was uns umgibt, Wohnungen, Häuser und Straßen, geht auf die Stofflichkeit des Steins zurück. Wir wohnen und leben mit dem Stein und in ihm.

In ständiger Verwandlung begriffen

Jedes Atom des menschlichen Körpers war einmal Bestandteil eines Steins.
Mineralien, wie Chlor, Schwefel und Natrium, aus denen die lebenden Zellen unseres Körpers aufgebaut sind, sie alle sind Teile eines Steins. Die am Häufigsten  vorkommenden Mineralien bei Steinen sind Quarz, Feldspat und Glimmer. Hinzu kommen noch Rückstände von Organismen; auch Glas, Bruchstücke anderer Gesteine, Kohle, Eis und Sand können zugemischt sein. Steine bilden demnach ein recht wirres Konglomerat von Bestandteilen, wie die Dünnschliffe zeigen.