Transport

Leitgeschiebe

Als Geschiebe werden die vom Eis aufgenommenen und umgelagerten Gesteine bezeichnet. Infolge des Transportes zeigen sie oft mechanische Beanspruchungen wie Kritzungen (Gletscherschrammen) und Kantenrundungen. Es sind aber nicht nur einzelne Blöcke, sondern auch ganze Sandlinsen bzw. riesige Gesteinsschollen mit Durchmessern von über 1000 m vom Untergrund gelöst und verfrachtet worden (Beispiele: Lias – Tonscholle Dobbertin, Eozän – Ton Friedland, Kreide – Schollen Rügen). Ein geringer Teil der umgelagerten Gesteine kann nach genauen petrographischen Untersuchungen seinem Herkunftsgebiet zugeordnet werden und ist ein sog. Leitgeschiebe. Ein gutes Leitgeschiebe sollte nicht zu weit verbreitet sein und möglichst nur eine Ursprungslokalität haben. Anhand dieser Gesteine ist es möglich die Eisbewegungsrichtung zu rekonstruieren. Je nach Transportweite werden sie in Lokal-, Regional- und Ferngeschiebe unterschieden, wobei die Lokalgeschiebe aus der unmittelbaren Umgebung und die Ferngeschiebe aus Gebieten von über 100 km Entfernung stammen. Der größte Teil der Nordischen Geschiebe wurde aus dem Baltoskandischen Raum (Skandinavien, Dänemark, Baltenrepubliken, Ostseeraum) nach Nordeuropa transportiert. Neben Kristallinen Geschieben wie den Rhomben – Porphyren (aus dem Oslo-Graben), den Rapakiwi – Graniten (aus Finnland), dem Kinne – Diabas (aus Mittelschweden), den Schonen – Basalten und der Ostsee – Quarzporphyr (vom Grund der mittleren Ostsee und südlich der Aland – Inseln) lassen sich auch Sedimentärgeschiebe (Sandsteine, Konglomerate und Kalksteine) finden und ihrem Ursprungsort zuordnen.